Über den Namen Jerusalem Yerushalayim steht auf dem 'Stein der Begegnung'



Ein Name, der zur Liebe und zum heilsamen Dialog aufruft

Das Friedensmal ist mehr als nur ein Kunstwerk; es ist ein Ort der Begegnung, des Nachdenkens und der Inspiration. Der damit verbundene Name Yerushalayim / Jerusalem auf dem 'Stein der Begegnung', der wörtlich 'Stätte des Friedens' bedeutet, wurde bewusst gewählt, um die tiefere Bedeutung und den Auftrag dieses Ortes zu verdeutlichen. Es dient als Wegweiser zur Versöhnung, indem es uns nicht nur an das physische Jerusalem in der Welt erinnert – mit seiner Schönheit sowie seinen Konflikten und Traumata –, sondern auch an das 'Jerusalem in uns', wo Konflikte befriedet werden können.

Der Name 'Jerusalem' - ein Ankerpunkt unserer immer noch durch christliche Traditionen geprägten Kultur in Europa - bezieht sich nicht nur auf einen irdischen Ort, sondern auch auf das „himmlische Jerusalem“ in uns. Auf dem Weg dorthin begegnen wir dem “Jerusalem in der Welt”, was auch bedeuten kann, Schwierigkeiten auszuhalten, weil man sich für die richtigen Werte einsetzt.

In der heutigen Welt ist 'Jerusalem' ein Symbol, das vielfältige Emotionen und Assoziationen weckt. Für einige ist es ein Ort des Glaubens und der Spiritualität, für andere ein Brennpunkt von Konflikt und Auseinandersetzung. Genau hier setzt das Friedensmal an: Es lädt uns ein, über die Verstrickungen und Herausforderungen nachzudenken, die der Name mit sich bringt, und bietet einen Raum, um Frieden in einem umfassenden Sinne zu suchen und zu finden.

Das
Friedensmal erinnert, uns daran, dass echter Frieden oft erst durch die Bewältigung schwieriger Wege erreicht werden kann. Es ermutigt uns, gerade in die Bereiche zu gehen, die schwierig und herausfordernd sind, um dort hinein Licht und Veränderung zu bringen. Der Name 'Jerusalem' soll nicht abschrecken, sondern die abrahamitischen Religionen zum Dialog einladen. Er soll dazu inspirieren, über unsere eigenen Vorstellungen von Frieden und Harmonie nachzudenken und zu erkennen, dass der Weg zum Frieden oft das Überwinden von Barrieren und Missverständnissen beinhaltet.

Das
Friedensmal ist ein Symbol dafür, dass Frieden möglich ist, wenn wir bereit sind, uns den Herausforderungen zu stellen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Wir laden jeden ein, Teil dieses Dialogs zu sein und gemeinsam an einem neuen Verständnis von Frieden und Miteinander zu arbeiten.


Jerusalem am Rhein - eine regionale Geschichte


Jerusalem am Rhein

Der 'Stein der Begegnung' am Friedensmal ist im Kontext einer tieferen, regionalen Geschichte entstanden. Hier am Friedensmal in der Nähe von Bensheim, auf einer Anhöhe am Europäischen Fernwanderweg, kann man in die Rheinebene blicken, in Richtung Worms – ein Teil des historischen 'Jerusalem am Rhein'. Diese Bezeichnung erinnert an die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz, welche eine zentrale Rolle in der aschkenasisch-jüdischen Kultur des Hochmittelalters spielten und als Geburtsstätte dieser Kultur gelten. Die tragischen Ereignisse, die diese Gemeinden durchlebten, einschließlich der Kreuzzüge und Pogrome, sind ein wesentlicher Bestandteil unserer gemeinsamen Geschichte, die am Friedensmal in seinem Streben nach Versöhnung und Verständigung berücksichtigt wird.

Frieden bedeutet im deutsch-jüdischen Kontext keinen Schlussstrich, sondern Durchlichtung und Transformation – eine Entwicklung, die wir alle sehr brauchen. Dieses Verständnis von Frieden als einem kontinuierlichen Prozess, geprägt von Reflexion und Wandel, verlangt von uns, aus der Geschichte zu lernen und die Lehren der Vergangenheit als Grundlage für unser heutiges Handeln zu nutzen. Aus der deutschen Vergangenheit lernen bedeutet heute für die Werte unserer Kultur mutig einzustehen. Das
Friedensmal soll das Vertrauen in die Möglichkeit der Versöhnung stärken. - Mehr Informationen über die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz und ihre Bedeutung für die jüdische Kultur und Geschichte finden Sie hier.


Jerusalem und die bedrohte Meinungsfreiheit


Meinungsfreiheit

WAS bedeutet eigentlich "aus der Vergangenheit lernen", wie man es so oft allerorten als Forderung an die Menschen in Deutschland wahrnimmt? Gerade in Deutschland sehen wir uns derzeit einer herausfordernden Situation gegenüber, in der die Freiheit des Ausdrucks und der offene Dialog oft eingeschränkt erscheinen. Dies beeinflusst auch die Wahrnehmung und Akzeptanz von Projekten wie dem Friedensmal, das im Jahr 2013 als 'Jerusalem Friedensmal' (Jerusalem Peace Memorial) auf den Titelseiten der Jerusalem Post und der Ha'Aretz eingeweiht worden war. Der Name 'Jerusalem' hat eine tiefgründige Bedeutungen und sollte eigentlich ein Symbol für Offenheit und Versöhnung sein, stieß jedoch in einer Umgebung, in der Meinungsfreiheit unter Druck steht, auf in unserem Fall nicht zu bewältigende Herausforderungen. Interessanterweise wurde das Friedensmal im Jahr 2015 in Deutschland als Jerusalem Friedensmal mit einer Rede zur Meinungsfreiheit eingeweiht, was die Bedeutung des Friedensmals in diesen Zeiten unterstreicht. [Link zur Rede]




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