Nelly Sachs Philosophie

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Mein Weg mit Nelly Sachs

„Die ihr keine Mörderhand erhobt, aber die ihr den Staub nicht von eurer Sehnsucht schütteltet, die ihr stehenbliebt, dort, wo er zu Licht verwandelt wird.” - schrieb Nelly Sachs bereits kurz nach der Shoa. Wann aber gehen wir diesen notwendigen Schritt in Deutschland?

Im Geist dieses Satzes von Nelly Sachs entstand das
Friedensmal als eine Gestaltung in der materiellen Welt, denn auch die guten und noch so wahren Gedanken müssen begreifbar werden. Wenn Sie diese praktische Umsetzung dessen, was auch das Besondere an der Perspektive von Nelly Sachs ausmachte gut finden, dann helfen Sie doch mit bei der Verwirklichung, indem Sie die Internetadresse weitergeben: www.friedensmal.de und es weiter erzählen.


Wie es begann

Anfang  Juni des Jahres 2005 war ich auf Besuch an der Universität in Kiel. Die Bibliothek der Universität ist wie auf dem Bild oben zu sehen ein sehr imposantes Gebäude und ich wollte sie von Innen sehen und erfahren. Ich laufe durch die Reihen mit vielen, vielen tausend Büchern. Eigentlich sind es sogar hunderttausende von Büchern. Irgendwann greife ich mir ein Buch aus dem Regal und schaue auf den Titel. Er lautet: „Was ist das Andere, auf das ihr Steine werft? Das Denken der Alterität in der Lyrik von Nelly Sachs” von Johanna Kuric. Ich stelle fest, daß ich hier also in der Abteilung der Germanisten bin. Nelly Sachs sagt mir nichts, aber der Titel klingt interessant. Also lese ich die Inhaltsangabe auf der Rückseite des Buches:

"Die Studie beschäftigt sich mit den Möglichkeiten einer Lyrik nach Auschwitz und den Entwurf einer neuen Sprache, die in der lebensfördernden Kraft des poetischen Ausdrucks das Wissen um eine „allgemeine Weltverbundenheit” (Sachs) gegründet weiß. Im Zentrum der Analyse steht der Nachvollzug eines produktiven Umgangs mit Alterität der, gespeist aus den Traditionen jüdischer und christlicher Mystik, im Erinnern der Opfer Raum schafft für Wahrnehmungsweisen, die sich dem Kreislauf der Gewalt widersetzen. Der theoretische Horizont wird in der Auseinandersetzung mit dem jüdischen Religionsphilosophen Emanuel Levinas erarbeitet, der den Begriff der Alterität und seine philosophische Relevanz innerhalb des zeitgenössischen Diskurses am nachdrücklichsten reflektiert hat. Die Dichtung von Nelly Sachs, die als Wegweiser ins Ungesicherte verstanden werden kann, ist unterwegs zu einer Sprache der Liebe, die neue Lebenswelten erkundet, einen behutsamen Zugang zum unveräußerlichen Eigenen des Anderen öffnet."

Ich fühle mich sehr berührt und voller Energie: welch ein Zufall! Ja, wenn das nicht eine Botschaft ist. Hier muß ich genauer schauen. Diese Worte auf der Rückseite des Buches drücken doch genau das aus, was der Inhalt meiner Arbeit ist und was das Vereinsanliegen ist. Ist die Sprache beim
Friedensmal nicht auch eine „neue Sprache, die in der lebensfördernden Kraft des poetischen Ausdrucks das Wissen um eine ‚allgemeine Weltverbundenheit' gegründet weiß”? Ist der Ausdruck in der Gestaltung nicht „gespeist aus den Traditionen jüdischer und christlicher Mystik, die im Erinnern der Opfer Raum schafft für Wahrnehmungsweisen, die sich dem Kreislauf der Gewalt widersetzen”? Und kann nicht auch diese „Dichtung” in Form eines materiellen Kunstwerks für alle Beteiligten als „Wegweiser ins Ungesicherte” verstanden werden und als „unterwegs zu einer Sprache der Liebe, die neue Lebenswelten erkundet, einen behutsamen Zugang zum unveräußerlichen Eigenen des Anderen öffnet”? Ich bin nun so gespannt, was ich gleich erfahren werde. Neben diesem Buch steht noch ein anderes Buch, welches sich mit der Arbeit von Nelly Sachs beschäftig: „Gebärde der Versöhnung”, eine Studie. Wie könnte es noch deutlicher werden?


Die Dichterin Nelly SachsBiographie
Nelly Sachs *10.12.1891 (Berlin) +12.05.1970 (Stockholm)
Das Werk von Nelly Sachs wurde wie kaum ein zweites von der Erfahrung der nationalsozialistischen Gräueltaten geprägt. Das tragische Schicksal war die Quelle ihrer Werke.

  • 1908 Briefe an ihre Vorbilder Hermann Hesse und Selma Lagerlöf. Erstes Gedicht im impressionistischen Stil.
  • 1911 erste Legenden und Erzählungen.
  • 1912 Beginn der Freundschaft mit Dora Horwitz.
  • 1930 Tod des Vaters, darüber schrieb sie mehrere Gedichte.
  • 1933 Beginn der intensiven Beschäftigung mit ihrem Jüdisch-Sein.
  • 1939 musste sie den Namen ‚Sara’ annehmen, wie alle Jüdinnen
  • 1940 Stimmverlust nach einem Verhör der Gestapo; Flucht mit der Mutter nach Schweden; Übersetzerin schwedischer Autoren; die Schrecken der Verfolgung und das Entsetzen der Judenvernichtung zeigten sich im Stil ihres Schreibens. Sie verband eine persönliche Beziehung mit Paul Celan. (Anm.: „Die Todesfuge” von Paul Celan war Thema meines Deutsch-Abiturs)
  • 1950 stirbt ihre Mutter. Darüber schrieb sie mehrere Gedichte.
  • 1952 Sie nimmt die schwedische Staatsbürgerschaft an.
  • 1965 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels; Lyrikband, orientiert an Novalis und Hölderlin.
  • 1966 Nobelpreis für Literatur zusammen mit dem israelischen Schriftsteller Samuel Josef Agnon für „Werke, die das Schicksal Israels in ergreifender Stärke interpretieren”.
Diese Worte von Nelly Sachs, die ich im ersten Buch fand, berührten mich sehr: „All die Sehnsucht, die wie in der Zeit der Chasidim die jüdischen Menschen wieder zu ihrem Gott aufbrechen ließ, ist neu lebendig geworden bei den wenigen, die vielleicht dies Entsetzen überleben dürfen.”


Chor der Geretteten


Wir Geretteten, aus deren hohlem Gebein der Tod schon seine Flöten schnitt, an deren Sehnen der Tod schon seine Bogen strich - unsere Leiber klagen noch nach mit ihrer verstümmelten Musik.

Wir Geretteten, immer noch hängen die Schlingen für unsere Hälse gedreht vor uns in der blauen Luft - immer noch füllen sich die Stundenuhren mit unserem tropfenden Blut. Wir Geretteten, immer noch essen an uns die Würmer der Angst. Unser Gestirn ist vergraben im Staub.

Wir Geretteten bitten euch: Zeigt uns langsam eure Sonne. Führt uns von Stern zu Stern im Schritt.
Laßt uns das Leben leise wieder lernen. Es könnte sonst eines Vogels Lied, das Füllen des Eimers am Brunnen unseren schlecht versiegelten Schmerz aufbrechen lassen und uns wegschäumen -

Wir bitten euch: Zeigt uns noch nicht einen beißenden Hund - es könnte sein, es könnte sein dass wir zu Staub zerfallen - vor euren Augen zerfallen in Staub. Was hält denn unsere Webe zusammen? Wir odemlos gewordene, deren Seele zu Ihm floh aus der Mitternacht lange bevor man unseren Leib rettete in die Arche des Augenblicks.

Wir Geretteten, wir drücken eure Hand, wir erkennen euer Auge - aber zusammen hält uns nur noch der Abschied, der Abschied im Staub hält uns mit euch zusammen.





„Wir bitten euch: Zeigt uns noch nicht einen beißenden Hund - es könnte sein, es könnte sein, daß wir zu Staub zerfallen - vor euren Augen zerfallen in Staub. Was hält denn unsere Webe zusammen?” Und vorher die Bitte: „Laßt uns das Leben leise wieder lernen”.

Wie verhält es sich beim
Friedensmal? „Führt uns von Stern zu Stern im Schritt. Laßt uns das Leben leise wieder lernen. Es könnte sonst ” eines Vogels Lied ”, das Füllen des Eimers am Brunnen unseren schlecht versiegelten Schmerz aufbrechen lassen und uns wegschäumen - ”.


Es ist an der Zeit für diesen Schritt: Dieses ernste Zeichen des Friedensmals ist ein Lied der Stille, das Menschen - ganz bei sich - berühren darf. Es ist eine Berührung die eine sanfte ist und keine drängende. So ist es kein Hineinstürzen in einen neuen Stern, so entsteht auch nie ein Drängen zum verdrängen, sondern es ist ein Schritt. - „Führt uns von Stern zu Stern im Schritt.” Dies ist der Friedensschritt in der Aufarbeitung. Die Antwort auf Missbrauch ist die Liebe, in der auch erst das ganze Ausmaß des Missbrauchs deutlich wird und werden darf. So wird dann ”eines Vogels Lied ” nicht den „schlecht versiegelten Schmerz aufbrechen lassen,” denn er ward in der Liebe gewendet, sondern das Herz wieder ehrlich erfreuen können. Aber anders als „ eines Vogels Lied ” bringt das Lied der Stille im Friedensmal nicht eine Schönheit, die gleich in seiner Leichtigkeit wieder mit dem Winde hinweggetragen wird, sondern es bleibt als Stimme im Bewusstsein, daß der Mensch nie ganz alleine ist.


Wir „Geretteten, wir drücken eure Hand, wir erkennen euer Auge - ”!
Was außer dem
„Abschied im Staub hält uns mit euch zusammen”?
Es muß Heiliges sein.

Ich möchte zwei Zitate vorstellen, die ich in dem Buch „Was ist das Andere, auf das ihr Steine werft?” von Johanna Kuric fand. Danach folgen zwei Auszüge aus Gedichten von Nelly Sachs.

„Durch fromme Tat und Gebet die Funken heiliger Seelen und göttlichen Lichtes einsammeln und
emporheben”, als Auftrag Israels in der Diaspora  (Gershom Scholem aus „Die Geheimnisse der Schöpfung”).

„Es gibt keine große Leistung des Judentums im Exil, die nicht im Kern ein Theodizee wäre. Der Chassidismus, diese große Flamme aus den Herzen der Ghetto, die all sein Trübes und Dunkles in sich hineinreißt und es zu Licht verbrennt, ist die letzte große explizit religiöse, das heißt an den offenbaren Gott angeschlossene Theodizee des Judentums” (Margarete Susman aus „Das Hiob-Problem bei Kafka”).



Aus „Völker der Erde”


Völker der Erde,
zerstört nicht das Weltall der Worte, zerschneidet nicht mit den Messern des Hasses den Laut, der mit dem Atem zugleich geboren wurde.

Völker der Erde, O daß nicht Einer
Tod meine, wenn er Leben sagt - und nicht Einer Blut, wenn er Wiege spricht -

Völker der Erde, lasset die Worte
an ihrer Quelle, denn sie sind es, die die Horizonte in die wahren Himmel rücken können und mit ihrer abgewandten Seite wie eine Maske dahinter die Nacht gähnt die Sterne gebären helfen -


Aus „Ihr Zuschauenden”, 1946


Ihr Zuschauenden, unter deren Blicken getötet wurde. Wie man auch einen Blick im Rücken fühlt, so fühlt ihr an eurem Leibe die Blicke der Toten.

Wieviel brechende Augen werden euch ansehen, wenn ihr aus den Verstecken ein Veilchen pflückt? Wieviel flehend erhobene Hände in dem märtyrerhaft geschlungenen Gezweige der alten Eichen?

Wieviel Erinnerung wächst im Blute der Abendsonne? O die ungesungenen Wiegenlieder in der Turteltaube Nachtruf - manch einer hätte Sterne herunterholen können, nun muß es der alte Brunnen für ihn tun!

Ihr Zuschauenden, die ihr keine Mörderhand erhobt, aber die ihr den Staub nicht von eurer Sehnsucht schütteltet, die ihr stehenbliebt, dort, wo er zu Licht verwandelt wird.


Gibt es Situationen, wo man aus Liebe gegen „das Schlechte” kämpfen muß? Ja, die gibt es sicherlich, denn Liebe bedeutet gerade nicht, Überschreitungen der Grenzen im Miteinander einfach hinzunehmen. Eine gesunde Liebe ist immer mit Gerechtigkeit und dem Schutz des eigenen Wesens verbunden. Mit welchen Mitteln soll man sich also für eine bessere, eine gerechtere Welt mit mehr Liebe einsetzen? Nach meiner Beschäftigung mit Nelly Sachs klärte sich für mich diese wichtige Frage. Da wir zu oft meinen im Außen gegen einen Feind kämpfen zu müssen, statt im Inneren weiterhin zu lieben, zehrt sich unsere Kraft auf - und „ das Böse ” wächst. Doch die andere Seite gilt genauso. Aus Angst vor der Gewalt des Kampfes in der Welt bleiben wir Außenstehende und schauen weg: so aber folgen wir auch nicht unserer Sehnsucht ins Licht, wo doch gar kein Kampf ist, aber der Frieden und die Liebe aus der Berührung unseres inneren Kerns, nämlich zu leben wer wir wirklich sind - und „ das Böse ” wächst. Welch eine Lüge ist doch jener Kampf, der uns davon abhält in dieser Liebe eine friedlichere und freiere Welt zu bauen.

Es kann eine gute Sichtweise sein, Gut und Böse nicht als Polarität zu sehen, sondern das Böse (Dunkelheit) als die Abwesenheit von Liebe (Licht). Vielleicht ist so gesehen dann wirklich das Einzige, was auf der Erde zu tun ist, sich für die Liebe und für mehr Liebe (und damit Licht) einzusetzen. Das Problem des Bösen läßt sich nur in einem sich Einbringen in der Liebe lösen; wenn
die Liebe zu leben zum Kern unserer Kultur würde. Und gesunde Grenzen sind ein Zeichen gesunder Liebe! Der Kampf oder der Eindruck einer Notwendigkeit zu kämpfen zeigt lediglich, daß wir vorher in der Liebe versagten. Und „ das Böse ” wird wieder kommen und uns wieder vor die Herausforderung zu Lieben stellen; jenseits unserer Ideologien. So kann auch „der Kampf gegen Faschismus oder Antisemitismus...” keine gute Antwort sein. Hitler: „Mein Kampf!” - das ist Grund genug, gerade bei diesem Thema mit dem Kämpfen aufzuhören. Wir denken zuviel ans Kämpfen und zu wenig ans Lieben.

Das
Friedensmal ist eine Antwort auf unser Versagen in der Liebe, das Menschen soviel Leid brachte und immer noch bringt, und das wieder und wieder von der Menschheit durchlebt wird. Die Liebe und der Frieden, die das Friedensmal mit sich bringt, zeigt die einzig vernünftige Antwort der Nachkommen der Täter von Auschwitz und der Nachkommen der Opfer von Auschwitz. Die künstlerische Gestaltung würde seine Dynamik in unsere Welt der Polarität übertragen können, denn „die Dynamik der Versöhnung entspricht der Dialektik bzw. ihrem dritten Moment der Synthese.” (B. Fleischer - Gebärde der Versöhnung S. 41)

Diese Arbeit ist für mich ein stetiges sich Mühen und ein Hinausreichen über das, was ich weiß und glaube meistern zu können. Sie ist deshalb ohne den Mut Fehler zu machen nicht möglich. Die Integration des neu Erfahrenen bewirkt das für die weitere Arbeit notwendige Wachstum. Aus Angst vor Fehlern zaghaft zu werden wäre gleichbedeutend mit Stillstand und der Aufgabe der Lebendigkeit. Das besondere Problem bei der Holocaust-Thematik ist die auch heute noch vorhandene Intensität des gefühlten Schmerzes; die noch offene Wunde, die Fehler nicht leicht erträgt.

„Wie der Logos für das griechische Denken, so steht Schalom für das jüdische” schrieb Derrida in seinem Buch „Gewalt und Metaphysik” - so verstehen wir, wie tief der nationalsozialistische Wahn die jüdische Seele verletzen musste.

Und auch die Seele der Menschheit! Durch diese Einsicht erhält der bereits vorher angeführte Satz von Gershom Scholem zum Auftrag Israels in der Diaspora „Durch fromme Tat und Gebet die Funken heiliger Seelen und göttlichen Lichtes einsammeln und emporheben” noch einen weit tieferen Sinn.


An euch, die das neue Haus bauen


Wenn du dir deine Wände neu aufrichtest - Deinen Herd, Schlafstatt, Tisch und Stuhl - hänge nicht deine Tränen um sie, die dahingegangen, die nicht mehr mit dir wohnen werden an den Stein, nicht an das Holz - es weint sonst in deinen Schlaf hinein, des kurzen, den du noch tun mußt.

Seufze nicht, wenn du dein Laken bettest, es mischen sich sonst deine Träume mit dem Schweiß der Toten.

Ach, es sind die Wände und die Geräte wie die Windharfen empfänglich und wie ein Acker, darin dein Leid wächst, und spüren das Staubverwandte in dir.

Baue, wenn die Stundenuhr rieselt, aber weine nicht die Minuten fort mit dem Staub zusammen, der das Licht verdeckt.

Nelly Sachs


Wie kann der Schmerz des Verlustes verarbeitet werden? Die Lebenden, die ihn ertragen, müssen ihn verdrängen, um wieder schlafen zu können. Wie sonst könnten sie sich wieder dem Leben zuwenden? Und doch sind die Wände und Geräte wie Windharfen empfänglich und das Vergessen geht nicht. Der Grund es auszuhalten und am Neuen wieder zu bauen, kann nur das Wissen um das Licht sein. Hier zeigt sich eine tiefe Sehnsucht nach Gott.

„Ich glaube an die Durchschmerzung, an die Durchseelung des Staubes als eine Tätigkeit, wozu wir angetreten. Ich glaube an ein unsichtbares Universum, darin wir unser dunkel Vollbrachtes einzeichnen. Ich spüre die Energie des Lichtes, die den Stein in Musik aufbrechen läßt, und ich leide an meinem Leibe, an der furchtbaren Pfeilspitze der Sehnsucht, die uns von Anbeginn zu Tode trifft und die uns stößt, außerhalb zu suchen, dort wo die Unsicherheit zu spülen beginnt.” (Nelly Sachs in einem Brief an Margit Abenius)

Aus dieser Sehnsucht lassen sich die Brücken der Liebe bauen. Eine solche ist die
Blüte des Lebens im Friedensmal. Denn die Energie des Lichtes wird den Stein in Musik aufbrechen lassen. Aus dem Drängen, Verdrängen, nicht Verarbeiten können und Vergessen-Wollen eines Schmerzes, der zu tief - wie ein Stein im Herzen - sitzt, wird seine Wandlung in die Liebe. So zeigt das (Jerusalem) Friedensmal in der Auseinandersetzung mit dem Unfassbaren einen Weg hin zu Gott, und wird damit auch zu einem Zeichen der Hoffnung für die Leidenden.


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Bildnachweis:
Titelbild: Jürgen Haaks, Universität Kiel
Bild von Nelly Sachs:
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