Bau des Denkmals   1. Abschnitt  


Kapitel:
Entwicklung / Bau des Denkmals / 1. Abschnitt


27. April 2010 - 31. Oktober 2010

Am Beginn der Bauarbeiten hatte ich die Firma Kurz Natursteine GmbH für die ersten grundlegenden Arbeiten beauftragt. Gerne erinnere ich mich an die zahlreichen Gespräche mit Oswald Kurz in seinem Büro zurück, als sich die ersten Gedanken entwickelten, wie man so ein Denkmal bauen kann.

Wiese vor den Bauarbeiten
So sah die Wiese vor Beginn der Bauarbeiten aus.

Beginn der Bauarbeiten
Die Grasnarbe wurde im Bereich des zu bauenden Denkmalkreises entfernt.

Ein Plateau wird geformt
Viele Lastwagen mit Erde wurden zum Grundstück gefahren. Mit der neuen Erde wird ein ebenes Plateau geformt, da das Grundstück abschüssig ist.
Erstes kleines Plateau wird geschaffen
Der Innenkreis mit einem Durchmesser von 16,60 m wurde angelegt. Das Plateau, das man hier sieht, entstand, weil das Gelände abschüssig ist. Das Maß von 16,60 m nimmt Bezug auf die einzige Stelle "16,60" die man in der Bibel finden kann. Sie findet sich bei Hesekiel im Kapitel 16, "Jerusalem - eine treulose Frau", im Vers 60. Da heißt es: "Ich will aber gedenken an meinen Bund, den ich mit dir geschlossen habe zur Zeit deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund aufrichten."

Alle Maße in der Gestaltung des Denkmals haben eine Bedeutung. So hat z. B. der Ring für die Erinnerungssteine eine Breite von 4 m. Die Zahl 4 steht symbolisch für die materielle Welt. Wir machen ja unsere innere Arbeit bedingt durch unsere Erfahrung in der materiellen Welt. Noch ein Beispiel: Die Granitstufen, die den Denkmalkreis nach außen hin begrenzen, sind 2 x 8 cm hoch. 16 steht für den "zusammenstürzenden Turm", den sich der Mensch baut um groß zu sein. Die Illusion der reinen Selbstbezogenheit im Wahn der Machbarkeit stürzt ein. Deshalb soll auch die Schwelle aus diesen Granitstufen mit
Schwelle der Demut benannt werden. Hinter der 16 (Quersumme 1+6) steht die Zahl 7, die für Heilung steht.

Die neue Erde wurde in einem Kreis verteilt
Die neue Erde ist exakt plan im Kreis verteilt worden. Um dieses Plateau aus Vegetationsboden wird dann ein Graben für den "dunklen Ring" vom 4 m Breite, in dem die Erinnerungssteine stehen sollen, in einer für die Frostsicherheit ausreichenden Tiefe ausgehoben werden. Der auszuhebende Graben ist aber breiter als 4 m, denn hinzu kommen noch die 2 x 20 cm der Schwelle der Demut. Auch hier will ich die Bedeutung des Maßes erklären: Diese 2 Stufen der Schwelle der Demut sind jeweils 20 cm breit. Die Zahl 2 steht für unsere polare materielle Welt, die uns die Aufgabe stellt, die Polarität durch das Finden einer höheren Ebene, eines höheren geistigen Blickwinkels zu überwinden; sich dadurch daraus zu befreien. Deshalb gibt es auch zwei Stufen um in den Kreis des Denkmals zu kommen. Auf der Ebene der polaren Welt, auf der Ebene der 2. Stufe auf dem Weg ins Denkmal findet sich der "dunkle Ring" mit den Erinnerungssteinen. Hier arbeiten wir die Erfahrungen einer polaren Welt durch.

Um später in den 16,60 m durchmessenden Innenkreis zu gelangen, der die Krone vom
Baum des Lebens bilden wird, müsste man eine weitere Stufe hochgehen. Das ist dann die 3. Ebene. Die Zahl 3 steht für das geistige Prinzip, die durchgeistigte Sicht, in welcher eine Integration stattfinden kann. Wie geschrieben ist in allen Maßen des Denkmals eine tiefere Botschaft verborgen. So hat der gesamte Denkmalkreis einen Durchmesser von 26 m. Das steht symbolisch für Gottes Wirken in der Welt durch uns. Das Tetragrammaton (der Name Gottes im Judentum und Christentum) hat den Zahlenwert 26.

Arbeiter baut das Plateau
Ich als Künstler hatte also einen Plan, aber die beiden Arbeiter aus Osteuropa bauen es mir dann in der Wirklichkeit.

Arbeiter am Friedensmal
Das ist sein Kollege. Wir verstanden uns großartig. Es kam von Herzen. Sie hatten darüber einen Zugang zu dem Projekt.

Platten für die Stufen der Schwelle der DemutPlatten aus Granit (Tarn) für die Stufen der Schwelle der Demut im Denkmal.

Stufe - erkennet das Heilige
Die Eingangsstufe für das Denkmal.

Die Stufen für das Denkmal wurden angeliefert
Dieses Bild zeigt soviel! Irgend jemanden der Arbeiter, der die Lieferung einlud und auf unser Grundstück brachte muss die Anordnung wichtig gewesen sein. Die Stufe mit dem Spruch "Erkennet das heilige in eurer Mitte" liegt ganz vorne.

Die erste Stufe wird positioniert
Die erste Stufe des Denkmalkreises mit der Inschrift "Erkennet das Heilige in eurer Mitte" wird exakt Richtung Jerusalem ausgerichtet.

Stufe liegt Richtung Jerusalem - Gebet
Ismael, der muslimische Chef des Bauunternehmens, das von der Firma Kurz beauftrag worden war, spricht ein kurzes Gebet in einer Minute der Andacht.

Kreis aus 2 x 24 Stufen
Der 26 m durchmessende Kreis von 2 x 24 Stufen wurde gesetzt. Es war wie ein Wunder. Die Arbeiter fingen mit der Eingangsschwelle an, die nach Jerusalem ausgerichtet war und setzten dann im Kreis eine Stufe neben die andere. Ich hatte vorher ausgerechnet in welchem Winkel die Anschlusskanten geschnitten werden müssten, dass sich eine Stufe fugenlos in einem Kreis neben die andere setzen ließ. Ich hatte so etwas noch nie vorher gemacht und das auch nicht studiert. Auf den Gedanken meine Berechnungen könnten nicht stimmen kam ich gar nicht. Immerhin ging es um eine Investition, die bislang dem Gegenwert eines recht repräsentativen Autos entsprach. Es war blindes Vertrauen. Ich bekam die Stufen mit dem gewünschten Maß geliefert. Die Arbeiter setzten dann ohne Messgeräte aber mit guten Gefühl eine Stufe neben die andere in einem Kreis, ohne dass sich die Fugen zwischen den Stufen öffneten - und der Kreis schloss sich! Irgendwann später kam mir die Idee, dass das ganze ziemlich unwahrscheinlich war. Aber es funktionierte! :-)

Kreis aus 2 x 24 Stufen von nah
Man sieht die beiden Bereiche des Kreises. Innen soll die Baumkrone vom Baum des Lebens entstehen. Hier wird später eine Wölbung aus Erde modelliert und es soll eine Grasfläche werden. Im äußeren Bereich, in dem man den Kies (Mineralbeton) sieht, soll der 4 m breite "dunkle Ring" im Denkmal, in dem Erinnerungssteine stehen, entstehen.

Außen um den Kreis sieht man den Beton, mit der die Stufen in der Erde verankert sind. Für den nächsten Bauabschnitt muss der Beton an den Stufen außen zurückgenommen werden. Außen soll mit Pflastersteinen aus Basalt eine Mähkante gebildet werden. Innen im Ring muss dort der Beton an den Stufen weggenommen werden, wo der "Baumstamm" vom
Baum des Lebens im Ring gebaut wird. Die Bögen des "Baumstamms" sollen direkt an den Stufen ansetzen.


Winterpause
Winter 2010 - 2011, Bauarbeiten am Friedensmal





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