Kapitel: Entwicklung / Bau des Denkmals / 5. Abschnitt
3. Mai 2013 - 19. Oktober 2013
Ein Graben wird gezogen um mit geschliffenen Granitsteinen, die ich mir bei der Firma Kurz nach Maß fertigen ließ, einen 70 cm breiten Ring Richtung "Tanzfläche" abzugrenzen. In dem 70 cm breiten Ring soll später ein Regenbogen zu sehen sein. Die "Tanzfläche" ist ist die ockerfarbene Fläche aus Travertinplatten (nächstes Bild).
Der Ring für den Regenbogen fertig ausgehoben. Die "Tanzfläche" wird verlegt.
Es zeigt sich ein ernstes Entwässerungsproblem. Doch ein Problem kommt selten alleine. Es sollte so schlimm kommen, dass das Projekt fast hätte aufgegeben werden müssen.
Es ist als wollte die Blüte des Lebens die verborgenen Angriffe sichtbar machen: der weiße Marmor hat sich schwarz verfärbt. Aus Unachtsamkeit war eine eisenhaltige Substanz auf den Marmor gestreut worden. Eine Ecke vom Stern ist abgebrochen. Immer wieder stellen sich Erwachsene auf den Stern, um so "Energie" zu empfangen. So hatte ich das aber nie gemeint; jeder trägt doch diese Blüte in sich selbst und es hilft natürlich gar nichts, sich auf den Stern zu stellen und zu glauben, solche äußeren Zeichen könnten einem "Energie" geben, statt die mühsame innere Arbeit an sich selbst zu tun. Das Material ist auch nicht darauf ausgelegt das Gewicht eines Erwachsenen zu tragen. Es ist einfach ein Meditationssymbol gebaut dafür, dass es die Menschen anrührt und inspiriert.
Ich habe noch Reste der Quarzplatten übrig aus denen die rosa Dreiecke gefertigt wurden. Mit einer Schablone nehme ich die Form der fehlenden Ecke ab und zeichne sie auf die Platte. Mit einer Flex schneide ich dann das Stück passgenau aus. Dann wird es angeklebt und die Fuge mache ich mit einer Fliesenkittpaste, die ich entsprechend eingefärbt habe, unsichtbar. Man wird später mit bloßem Auge nichts mehr von der Reparatur erkennen können. Gegen die Schwarzfärbung werde ich über ein Jahr lang regelmäßig eine organische Schwefelverbindung auftragen, welche das Eisen aus dem Material über eine lange Zeit wieder herauslösen kann.
Inzwischen habe ich viele hundert Travertinplatten genau nach Maß geschnitten und mit der Hand bearbeitet. Ferdl und Freddy haben sie im Ring auf einem Kiesbett nach einem besonderen Muster verlegt. Ich hatte für das Muster viel am Computer herumexperimentiert. Ich wollte, dass die Fläche als einladend und freundlich wahrgenommen wird und dass sie gleichzeitig mit einer sehr klaren und geordneten Geometrie die Aufmerksamkeit von außen auf die Mitte hin zieht.
Der Rest der Fläche wird mit Travertin-Platten im geometrischem Verband ausgekleidet. Die Tanzfläche ist fertig!
Keine 3 Tage nach der frischen Verlegung des wertvollen und schönen Materials waren ca. 40 Platten mutwillig verkratzt worden. Einige Platten waren sogar gebrochen.
Die Lösung eines Entwässerungsproblems
Dies ist ein Bild vom Anfang des Jahres, worin auch das seit ca. 1 Jahr bestehende Entwässerungsproblem deutlich wird. Matsch spritzt ins Denkmal.
Wasser fließt nicht mehr zur linken Seite weg, da der KMB-Bensheim keine Durchstiche mehr auf diese Seite für die Entwässerung macht. Das Wasser staut sich nun auf dem Weg und fließt sogar gegen den Denkmalkreis, wo es sich nicht mehr wie früher über die Wiesen links und rechts verteilen und dann recht schnell versickern kann (mehr Informationen zur Problematik der Entwässerung).
Mit der Gemeinde Lautertal vereinbaren wir, dass wir auf unsere Kosten einen Abschlag in den Weg bauen dürfen, um das Wasser dann zur rechten Seite (von Richtung Selterswasserhäuschen gesehen) über unser Grundstück abzuführen.
So wird später der fertige Abschlag aussehen. Es wird viel Aufwand gewesen sein, aber das System funktioniert gut, solange der Weg nicht durch zu schwere Transporte von Baumstämmen beschädigt wird.
Zunächst zeichnen wir die gewünschte Form ins Gelände. Der Strich markiert, wo die Böschung zum noch zu planierenden Gelände entsteht.
Zur weiteren Lösung der Problematik der Entwässerung wird Gelände um das Friedensmal planiert. Das Denkmal liegt in einer leichten Senke. Durch die Planierung des Geländes um das Denkmal wird gewährleistet, dass das Wasser nicht von beiden Seiten an das Denkmal fließt und sich dort staut. Auch kann auf der ebenen Fläche das Wasser gut versickern.
Dies ist die rechte Seite der Fläche. Der weiße Strich zeigt den Rand der zu gestaltenden Böschung in Form eines Engelsflügels.
Auch auf dieser Seite wurde die Fläche planiert. Freddy und Ferdl sind hier gerade dabei neuen Vegetationsboden auf die planierte Fläche aufzutragen. Zwischen den Baggern sieht man einen großen Hügel an Vegetationsboden.
Im Hintergrund sieht man "Berge" an Vegetationsboden mit dem das Gelände modelliert wird.
Eine neue Lieferung. Es wurden mindestens 40 Lastwagenladungen an Vegetationsboden geliefert.
Wir beginnen mit der Gestaltung des "Engelsflügels" auf der linken Seite. Ich lege zunächst nach Gefühl ein Seil nach der Form die ich mir hier wünsche.
Die Form wird mit Eisenstäben abgesteckt. Ferdl Zanitzer beginnt entsprechend des vorgegebenen Maßes das Gelände abzutragen. Statt einer rechteckigen Planierung um das Denkmal wünschte ich mir die Form von zwei Engelsflügel um die Mitte des Denkmalkreises. Ferdl und Freddy bauen es mir.
Viel Erde muss weggenommen werden, damit das Gelände um das Denkmal eben wird. Statt die Erde zu entsorgen verwenden wir sie um das Plateau ganz wesentlich zum Hochstädter Tal hin zu erweitern.
So sieht das Plateau noch vorher aus. Freddy hat bereits die Grasnarbe entfernt, damit sich die alte und die neue Erde gut zusammenfügen kann.
Mit der Erde haben wir das Plateau erweitert und eine Aussichtsplattform für den Blick in die Rheinebene geschaffen. Damit ist die Erde sinnvoll verwendet worden. Das größere Plateau wird auch den Denkmalkreis von seiner Wirkung her aufwerten.
Der weiße Strich an der Seite zeigt die gewünschte Form. Die Engelsflügel dienen nicht nur der Versickerung des Wassers, sondern sie sehen auch optisch schön aus.
Dies ist der vom Abschlag im Weg weglaufenden Entwässerungsgraben, der das Wasser Richtung Hochstädten weg leitet.
Im Vordergrund sieht man den Entwässerungsgraben. Wenn das Gelände im Engelsflügel glatt gezogen ist, kann der neue Vegetationsboden aufgetragen werden kann.
Mit dem aufgetragenen Vegetationsboden wird die feine Form des Engelsflügels modelliert.
In diesem Bild sieht man, wie dick der Vegetationsboden auf das abgetragene Gelände aufgetragen wurde. So konnte das Gelände gut modelliert werden und die dicke Erdschicht an fruchtbarem Boden sollte später auch einen guten Wuchs der Wildkräuterwiese ermöglichen.
Das Gelände ist fertig modelliert und der Vegetationsboden ist vollständig aufgetragen. Nun ist die Form des Engelsflügels gut zu erkennen.
Ein Blick in die Zukunft
So wird der "Engelsflügel" am 28. Mai im nächsten Jahr aussehen, wenn das neue Gras angewachsen ist.
Zurück in die Gegenwart: Der Vegetationsboden wurde vollständig aufgetragen. Das Gelände ist modelliert. Nun kann Grassamen ausgestreut werden.
Auf dem neu angelegten Gelände sprießt schon nach kurzer Zeit wieder das Gras. Das Gelände wurde abgesperrt, damit das Gras gut anwachsen kann. Nun ruhen alle Arbeiten.
Winterpause
Weiter zum: 6. Bauabschnitt
Zurück zur Übersicht: Bau des Denkmals