Der Artikel beschreibt den Beginn der praktischen Realisierung nach 7 Jahren Vereinsarbeit. Es ist ein Bericht über die Vereinssitzung 2008.
Kaptitel: Künstler / Weg zur Stiftung
Eine Reise von 22 Jahren
Die folgende Darstellung gibt einen tiefgehenden Einblick in die Entstehung, Umsetzung und Bedeutung des Friedensmals, einer Idee und Initiative von Thomas Zieringer. Von der ersten Idee bis zur Verwirklichung als gemeinnützige Stiftung spannt sich ein Bogen von 22 Jahren Dauer, der die Herausforderungen und Erfolge dieses Projekts beleuchtet. Es zeigt, wie aus einer Vision für Frieden und menschliche Würde ein konkretes Kunstwerk und schließlich eine Stiftung entstanden ist, die beides in die Welt trägt.Idee und Vision
Im Jahr 1998 entstand in Thomas Zieringers Vorstellung die Idee eines '
Friedensmals für Deutschland'. Seine Vision ging über ein bloßes Mahnmal hinaus: Er wollte Räume schaffen, in denen sich Menschen auf der Grundlage gemeinsamer Werte ehrlich und frei begegnen können. Für Zieringer bedeutete 'aus der Vergangenheit lernen', den Frieden und die Würde des Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.Das Projekt sollte weder religiös geprägt sein noch einen Erlösungsanspruch erheben. Stattdessen sollte es als Kunst auf der Ebene des Menschen inspirieren, ermutigen und den Weg einer inneren Befreiung aufzeigen. Eine 'Schwelle der Demut' sollte das Denkmal umgeben, basierend auf der sokratischen Weisheit, dass das Wissen um das eigene Nichtwissen den Weg zu tieferer Selbsterkenntnis und dem Verständnis einer höheren Wirklichkeit öffnet. Mehr dazu… (Spiritualität)
Zieringer konzipierte das Friedensmal als ein 'In den Frieden gehen'-Mal, dem Leben gewidmet. Er sah in der Lebensbejahung und dem Bewusstsein einer inneren Heiligkeit die Voraussetzung für die Bewältigung der Zukunft. In der Überzeugung, dass sich eine Kultur in ihren Denkmälern ausdrückt und diese wiederum die Kultur prägen, hielt er es für wesentlich, neben den Mahnmalen in Deutschland einem solchen Friedensmal Raum zu geben. 1999 veröffentlichte er diese Gedanken in seinem Buch 'Die Vision einer neuen Menschlichkeit' (Jahn & Ernst Verlag).
Umsetzung und Herausforderung
Im Jahr 2001 gründete er den Verein Friedensmal Wendepunkt e. V., um Unterstützer für die Idee zu finden und eine Genehmigung für den Bau zu erhalten. Nachdem Versuche in Berlin und Fulda an mangelndem Interesse bzw. übermäßigen Ängsten scheiterten, fand sich 2005 im südhessischen Bensheim-Hochstädten das geeignete Grundstück. Die Stadt Bensheim zeigte sich der ungewöhnlichen Idee gegenüber aufgeschlossen. Dennoch vergingen von der politischen Vorarbeit und Projektplanung bis zur Erteilung der Baugenehmigung Ende 2009 weitere Jahre. Die Bauarbeiten begannen 2010 und erstreckten sich über 5 Jahre, wobei zahlreiche Schwierigkeiten, insbesondere aufgrund des privaten Charakters des Projekts, zu überwinden waren. Doch es gab auch positive Überraschungen und Unterstützung, wie die Begegnung mit dem Ehepaar Goldfarb in Israel zeigt, anlässlich einer Veröffentlichung zum Friedensmal auf der Titelseite der Jerusalem Post am 22. März 2013. |
Einweihung und Bedeutung
Am 27. September 2015 erfolgte
die Einweihung des Friedensmals in Deutschland mit einer Schulkasse des Bensheimer Goethe Gymnasiums und einer Klasse seiner Partnerschule in Haifa, Israel. Schirmherrin war Frau Batsheva Dagan aus Israel. - Das Friedensmal wurde rein in bürgerschaftlichem Engagement und mit eigenen Mitteln verwirklicht. Die Kunst sei frei! Das soll auch eine Ermutigung für Menschen sein, ihre Freiheit zu leben und ihre guten Träume ins Leben zu bringen.Transformation zur Stiftung
Der Weg zur Stiftung begann bereits am 3.12.2012, als
Linde Weiland, damalige 2. Vorsitzende des Vereins Friedensmal Wendepunkt e. V. und frühere Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Fulda, in der Mitgliederversammlung die Umwandlung des Vereins in eine Stiftung nach Fertigstellung des Friedensmals vorschlug. Sie sah in der Rechtsform der Stiftung die geeignetere Form für die weitere Arbeit mit dem Friedensmal. Die Umsetzung dieses Vorschlags erwies sich erneut als langwieriger Prozess. Am 10. Dezember 2020 wurde die Stiftung schließlich mit dem Vermögen von Margret, Karl und Thomas Zieringer errichtet. Die Anerkennung als gemeinnützige Stiftung Friedensmal erfolgte am 28. Januar 2021 durch das Regierungspräsidium Darmstadt.Hier finden Sie die Satzung der Stiftung Friedensmal
Zurück zur Übersicht: Künstler