22 Friedenssteine  Überregionale Medien

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Der folgende Pressebericht war unter anderem in ähnlicher Form erschienen im Bergsträßer Anzeiger und in der Frankfurter Rundschau.
Den ausführlichen Bericht mit vielen Videos und Bildern zur Einweihungsfeier
finden Sie hier.


22 neue Steine für das Friedensmal in Hochstädten


Kunstprojekt: Werte im Miteinander im "Raum der Begegnung"


Am Sonntag, den 22. Mai 2022 trafen sich am Friedensmal in Bensheim zwischen 300 und 400 Menschen, die für das Ereignis oft von weit her kamen. In einer vierstündigen Feier wurden 22 neue Friedenssteine im Denkmal eingeweiht, die für Werte im Miteinander stehen. Dieses Kunstprojekt war von der Stiftung Friedensmal initiiert worden.

Im Vorprogramm war "Singen mit allen" aus Seeheim-Jugenheim mit über 70 Sängerinnen und Sängern zu hören. Mit ihrem Lied "One day we'll all be free and proud to be under the same sun, singing songs of freedom..." begann das Fest.

Die Tanzkompanie Artodance aus Schlüchtern gestaltete eine eindrückliche Tanzdarstellung im Friedensmal. Während dieser zwanzigminütigen Darstellung war kein Laut aus dem Publikum zu vernehmen, so gebannt waren die Zuschauer beim Tanz mit dabei. Danach begrüßten Rabbiner Mordechai Mendelson und der Organisator des Festes Thomas Zieringer zusammen die Gäste. Das Thema, das sich durch die ganze Veranstaltung webte, war "Versöhnung und die Überwindung der Spaltung der Gesellschaft".

Der orthodoxe Rabbiner aus Karlsruhe, der mit seiner chassidischen Gemeinde gekommen war, sprach über die 22 hebräischen Buchstaben, denen die 22 neuen Steine im Friedensmal zugeordnet sind. Er ging insbesondere auf das Wort "Emet", "Wahrheit", ein, das im hebräischen Alphabet das Aleph und das Tav als ersten und letzten Buchstaben verbindet. Der Raum der Begegnung im Friedensmal mit den neuen Steinen sei ein Ort der Wahrheit.

Für die Stiftung Friedensmal sprach Thomas Zieringer. Er ging in seiner Rede darauf ein, dass das Friedensmal kein explizit "jüdisches Denkmal" ist, sondern ein Ort der Versöhnung. Es greife einen Teil deutscher Geschichte auf. Vom Friedensmal aus schaut man auf die 22 km entfernte Stadt Worms, das Zentrum des ehemaligen "Jerusalem am Rhein" im Mittelalter. Die jüdische Kultur an diesem bedeutenden Ort ist Teil der deutschen Geschichte. Das Friedensmal mit dem ‚(Jerusalem) Stein der Begegnung’ gab es schon seit Jahren, bevor es eine politische Initiative im letzten Jahr erreichte, dass diese kulturelle Vergangenheit des "Jerusalem am Rhein" von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde.

Danach hörte das Publikum einen Beitrag von Maria Kaplan, die ein aramäisches Friedenslied sang. Aramäisch ist die Sprache, die Jesus gesprochen hatte. Ein weiterer Höhepunkt des Nachmittags war eine Rede des deutschlandweit bekannten Philosophen Gunnar Kaiser. Er wählte das Friedensmal, um ein Zeichen für die Überwindung der gesellschaftlichen Spaltung zu setzen und die Verurteilungen der "anderen Seite" in der Zeit von Corona hinter sich zu lassen. Das mache die Gesellschaft krank, sagte er. Seine Rede finden Sie unter dem Link "Einweihung der 22 Friedenssteine" auf der Website www.friedensmal.de

Die gesamte Veranstaltung begleitete der Bardensänger Eloas Lachenmayr vom Bodensee mit seinen tiefsinnigen und poetischen Liedern, in denen es darum geht, bei sich selbst anzukommen und der Schönheit des Lebens wieder gewahr zu werden.

Am Ende des Festes fanden die Menschen in die Begegnung, manche tanzten im Friedensmal, andere bildeten einen Kreis mit Frau Kaplan, die ein weiteres Lied sang. Das Fest entwickelte sein eigenes Leben. Darin zeige sich, meinte Zieringer, die neue Zeit: Dieses Fest, bei dem sich die Beiträge von selbst ineinander webten, war nur möglich, weil die Besucher es ungefragt und selbstständig mitgestalteten.

Hier noch einige Stimmen von Besuchern:

"Für unsere Region wurde etwas Nachhaltiges und Großartiges geschaffen". (Oswald Kurz, Unternehmer aus Bensheim)

"Das war wirklich einzigartig im besten Sinne! Wir waren alle sehr berührt von der Offenheit des Publikums gegenüber unserer Ehrlichkeit und unseren Emotionen - so ein Publikum hat man selten. Ganz zu schweigen von dem Ort selbst". (Miriam, Tänzerin)

"Es war eine tolle Erfahrung und ein sehr schönes Erlebnis für mich und die Tänzerinnen. Danke, dass wir ein Teil davon sein durften. Der Nachmittag war sehr gelungen und man spürte die Energie am Ort! Auch unsere Probe am Vorabend, die Begegnung mit den spirituellen Wanderern, hat uns tief ergriffen. Ich möchte auch noch die künstlerische Arbeit loben. Ich bin beeindruckt wie in den Details und mit wie viel Liebe und Hingabe die Gestaltung gemacht ist." (Choreografin, Monica Opsahl)

Zwei Besucherinnen äußersten sich am Ende der Veranstaltung so: "Es war so schön, wir schweben jetzt nach Hause. Wir speichern uns das tief ein für die kommende Zeit. Es war ein wunderbares Erlebnis, vor allem auch die vielen verbindenden Elemente, dass wir aufeinander zugehen, dass wir füreinander da sind, dass wir uns nicht ablehnen in irgendeiner Form, egal welchen Standpunkt wir haben, egal was wir bisher gemacht haben, gefühlt haben. Dass wir aufeinander zugehen, das Verbindende hat mir ganz, ganz gut gefallen. Vielen Dank."

Eine weitere Besucherin äußerte sich so: "Was ich beeindruckend fand, war das friedliche Zusammensein der verschiedenen "Strömungen": christlicher Chor, jüdischer Rabbi mit Gemeinde, aramäisches Friedenslied, ein Barde, ein deutscher Philosoph etc. und ein sehr buntes Publikum, sogar 10 Hunde waren friedlich. Das Fest war ein "Abbild" der Botschaft des Friedensmals." (Petra aus Bensheim)



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