Straße des Friedens Medienkritik

Kapitel: Medien / Medienkritik

Im Jahr 2010 initiierte unser Verein 'ein befahrbares Friedensmal' in Hochstädten im Tal, um die Idee der 'Friedens- und Freiheitsstätte auf dem Berg' näher an die Menschen zu bringen. Aus unserer 'Straße des Friedens' wurde in der Medienberichterstattung zunächst eine 'Kunststraße' - ohne den Frieden, dann eine 'Kunstmeile' und dann die Geschichte eines 'unbeugsamen Dorfes der Gallier'., frei nach Asterix und Obelix. Von der ursprünglichen Idee blieb durch die Berichterstattung nicht viel übrig. Mit dem Erfolg des Projekts und der deutschlandweiten Berichterstattung verschwanden nicht nur das Friedensthema, sondern auch der Verein Friedensmal Wendepunkt e.V. aus der medialen Darstellung - trotz seiner zentralen Rolle als Initiator und Träger des Projekts.

Die "Straße des Friedens", eine Umgehungsstraße für Hochstädten, half, eine Blockade für den Ort zu überwinden. Als gemeinsames Projekt mit der Hochstädter Bürgerinitiative "Unsere Eigene Umgehung" möchten wir im Folgenden die Geschichte dieser besonderen Umgehungsstraße vorstellen. Noch heute zeigen Menschen in Bensheim und Hochstädten unsere Plakette mit der ersten Version des Friedensmals hinter ihren Windschutzscheiben.


Die Geschichte der 'Straße des Friedens' und ihr Wandel in den Medien


Vorschlag für eine Umgehungsstraße (Darmstädter Echo, 14. 08. 2010)


Realisierung als Straße des Friedens (Schriftstücke zeigen, wie die Idee zur Durchführung entstand.)


Der Verein Friedensmal Wendepunkt e. V. hatte die Idee nach Hochstädten gebracht, eine Umgehungsstraße als Friedensmal zu bauen und dann die Trägerschaft (und damit die Haftung) übernommen und die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern geführt. Dies ist der Vertrag zwischen dem Verein Friedensmal Wendepunkt und dem Marmoritwerk für den Bau der Straße des Friedens in Hochstädten. Hier finden Sie den Vertrag zwischen dem Verein Friedensmal Wendepunkt e. V. und den anderen Grundstückseigentümern. Dies ist der Beschluss des Vereins über eine Aval Bürgschaft für die Straße des Friedens bei der Sparkasse Bensheim. In den Dokumenten ist jeweils zu sehen, dass Vertragspartner der Verein Friedensmal Wendepunkt e. V. war. Alle Abrechnungen liefen über den Verein, der gegenüber dem Finanzamt verantwortlich war. Dies ist ein Brief, den ich an die Hochstädter Haushalte schrieb, sich an der Friedenskunstausstellung an den Seiten der geplanten Straße zu beteiligen. Unsere Motivation für das risikobehaftete Engagement in Hochstädten bestand vor allem darin, damit die Idee der Friedens- und Freiheitsstätte oben auf dem Hügel hinunter ins Dorf zu bringen, damit also für unser Projekt Verständnis im Dorf und auch der Stadt Bensheim zu gewinnen: Frieden fängt im Kleinen an.

Gründung der Hochstädter Bürgerinitiative (BA, 28. 08. 2010)

Andreas Klemm war der Sprecher der Bürgerinitiative. Thomas Zieringer sprach als Vorsitzender für seinen Verein und sollte gleichberechtigt neben Herrn Klemm gegenüber den Medien stehen. Sobald das Projekt Erfolg hatte war fast nur noch der Sprecher der BI für die Medien und die Öffentlichkeit interessant und die Sicht des Friedensvereins, der die Verantwortung trug, kam kaum mehr zur Geltung. So wandelte sich dann das Friedensprojekt „Frieden fängt im Kleinen an
mit dem befahrbaren Friedensmal, kurz: „Straße des Friedens, in der Berichterstattung in die noch kürzere „Kunstmeile - diesmal ohne den Frieden. Und bald wurde es entsprechend der Geschichte von Asterix und Obelix so erzählt, als wehrte sich „ein kleines gallisches Dorf erfolgreich gegen die Obrigkeit (die tatsächlich aber den engagierten Bürgern bei ihrem Projekt geholfen hatte). Die veränderte Wahrnehmung hatte im wesentlichen mit der deutschen Medienlandschaft zu tun: die neuen Geschichten passte immer besser in die Formate. So hatten die Medien, gerade die Massenmedien wie Fernsehanstalten und große Zeitungen, statt einfach nur Bericht zu erstatten, die Realität dieses Projektes selbst verändert.

Im Jubiläumsbuch des Bensheimer Stadtarchivs 700 Jahre Hochstädten heißt es: Im August 2010 konnte der Verein ein besonderes Friedensmal in Hochstädten anregen und mitorganisieren, das eine Blockade für den Ort überwinden half und bundesweit bekannt wurde: Die Befahrbare Ausstellung Dorffrieden - Frieden fängt im Kleinen an, ein gemeinsames Projekt mit der Bürgerinitiative Unsere Eigene Umgehung. Unten sehen Sie die Plakette, die zum Befahren der Straße des Friedens berechtigte.


Alte und neue Plakette (Sicht von oben)

Plakette 2010 mit Friedensmal Wendepunkt
Plakette 2013 - Friedensmal


Aktion Dorffrieden…” ist die bei der „Straße des Friedens” benutzte Plakette. Das Bild zeigt die ursprüngliche Planung des Friedensmals. Vom vergeblichen Ansatz „Frieden im Großen” zu stiften ging es über den schwierigen „Frieden im Kleinen” - die Hochstädter „Straße des Friedens” - zum „Frieden im Innern”; jener Ort, wo jeder die Macht hat wirklich etwas ins Lichtvollere zu wenden. - Beim „Frieden im Kleinen” hatten wir uns noch oft selbst umgangen. So nannte sich die Hochstädter Straße des Friedens auch so gesehen sehr passend alternativ: Unsere eigene Umgehung” . Beim Frieden im Inneren wird aber auch der Frieden im Außen möglich.

Am Leben selbst entwickelte sich so das Design des Friedensmals weiter, das zunächst noch in der Tradition der Mahnmale gegründet war. Das Bild auf der blauen Plakette zeigt das ursprünglich geplante Friedensmal und das Bild auf der orangenen Plakette zeigt das dann tatsächlich gebaute sehr viel lichtere Friedensmal. Das war eigentlich auch aus dem Projekt der Friedensstraße mit dem großen Medienzirkus zu lernen: Wir könnten miteinander und frei um den Baum des Lebens „tanzen”, frei von Narzissmus und einfach geworden. Der helle Bereich im Ring um die Baumkrone ist symbolisch die Tanzfläche für den Tanz des Lebens. Im (neuen) Friedensmal hat das Leben in seinem Tanz bereits den dunklen Ring, der für den entfremdeten Verstand steht, zu einem guten Teil wieder eingenommen.




Im Folgenden finden Sie die Artikel, die im Medienzirkus untergingen und eine andere ursprünglichere Sicht als die Massenmedien zeigten. Der Radiosender des Hessischen Rundfunks war eine Ausnahme bei meinen Erfahrungen mit den Medien. Dort war man mit dem Fokus auf ein Friedensprojekt bereit eine andere Sichtweise in die Öffentlichkeit zu bringen.


Leserbrief an BA: Es ist kein bloßer Trick! (Bergsträßer Anzeiger, 28. 10. 2010)


Bürgerengagement: Stätte der Begegnung  (Bergsträßer Anzeiger, 27. 11. 2010)


oya logo  Zum Abschlussfest der „Straße des Friedens”  (oya - anders denken.anders leben, 5. 12. 2010)


Weihnachtsgeschichte (Kasseler Sonntagsblatt, 22. 12. 2010), erschien auch im BA


Hessicher Rundfunk  Die Geschichte dahinter  (HR4 Radiointerview, 30. 12. 2010, 3.5 Minuten)


Kommentar des hessischen Ministerpräsidenten  (Volker Bouffier, 17. 1. 2010)





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